„Ich sage gerne auch mal nichts.“

Sabine Zhang im Selbstinterview*

 

Was hast du (als systemische Beraterin) professionell alles im Angebot?
Ich kann (ohne Gewichtung) u.a.: Menschen, die etwas nicht machen wollen, Mut machen, das zu tun, was sie wirklich tun wollen; das sagen, was sich andere nur denken; Organisationen gut aufstellen; den Sinn von Netzwerken hinterfragen; einen Verband zu einem echten Verbund machen; in Konzernen mit sozialwissenschaftlichen Methoden Tabus ausgraben; mich unheimlich schnell heimisch machen auf unvertrautem Terrain; unangenehm beharrlich sein.

Dein ethisches Arbeitsprinzip?
Ich arbeite mit jeder/m, aber ich lasse mich nicht korrumpieren.

Was ist das Interkulturelle an dir?
Ich bin an vielen Orten zu Hause, vor allem aber in mir selbst. 

Was ist das Multiple an dir?
Ich bin so multipel, dass es schon fast eindimensional wirkt.

Deine favorisierten Kulturtechniken?
Zwischendenzeilenlesen. Ordnen. Schleifen drehen. Fragen.

Was ist dir fremd?
Aggressivität, Böswilligkeit, Egozentrik, Engstirnigkeit, Geiz, …

Was ist dir eigen?
Ich denke in Jahrhunderten.

Wie denkst du?
Ich kann gleichzeitig von einem afrikanischen Dorf, von Shanghai, einer indischen Staubstraße, meinem Sofa in Wien oder der Hausmauer im Südburgenland aus denken.

Wann sprichst du, wann nicht?
Ich rede eigentlich nur, wenn ich das Gefühl habe, das was ich sage, macht einen Unterschied. Und wenn ich gefragt werde. Oder wenn sich jemand für mich interessiert. Ich sag gern auch mal nichts.

* Idee und Redaktion: Heiko Schulz, kroeger-schulz.de

Bild: Chris Zvitkovits